Ein gut gemachtes Brathähnchen ist an sich schon ein Gedicht, aber manchmal bleibt etwas übrig oder den Vogel "plain vanilla" zu futtern erscheint aus kulturpessimistischer Sicht als zu wenig lukullisch. Warum nicht mal meinen folgenden Salat ausprobieren?
- Brathühnchen (O-Ton Ost: Broiler, O-Ton Süd: Gickerl) von der hoffentlich noch knusprigen Haut befreien und diese sofort verspachteln bevor es jemand anders tut. Dann das Fleisch in kleine Stücke schneiden. Wir hatten einen überschüssigen halben gebratenen Hahn zur Verfügung (für die Kölner: Nein, kein "Halver Hahn", ein mit Käse belegtes Brötchen!)
- Fruchtfleisch einer Avocado mit zwei geschälten, hartgekochten Eiern, dem Saft einer Limette, Salz und Pfeffer in einem Mister-Magic-Mixer oder mit dem Pürrierstab zu einer glatten Creme verarbeiten.
- Hühnchenfleisch mittels eines Löffels mit der Avocado-Ei-Masse sowie zwei bis drei EL selbstgemachter Mayonnaise auf Olivenölbasis (dazu eignet sich meiner Erfahrung nach nur reinsortiges Öl aus der Olivensorte Patrinia von der Peloponnes, weil es beim Schlagen aufgrund seines hohen Gehaltes an Antioxidazien nicht bittert ) sowie zwei EL frischem gehackten Dill vermischen.
- Eine Orange filetieren und die Orangenfilets behutsam unter die Creme heben.
- Obendrauf noch ein wenig Spyridoula's 300%-Molon Labe (nur bedingt paleokonform, da auf Basis von Nachtschattengewächsen) und einen Schuss feinsten griechischen Olivenöls - fertig.
Ziemlich mächtig, dieses Gericht und mit ein wenig gemischtem Salat oder Gemüsesticks zum Dippen, eine richtig runde Mahlzeit.