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Lucius Annaeus Seneca (1 bis 65 n.Chr.) war, inspiriert von seinem Lehrer Sotion, in seiner Jugend ein Anhänger der Lehren des Pythagoras von Samos (570-510 v.Chr.). Genau - der Pythagoras, den ihr alle aus dem Geometrieunterricht kennt ("a-Quadrat plus b-Quadrat ist c-Quadrat").
Der gute Pythagoras war aber beileibe nicht nur an Geometrie interessiert, sondern wie viele der antiken Philosophen ein wahrer Tausendsassa. Er und seine Schüler waren ziemliche Freaks und u.a. von esoterischem Nonsens wie Zahlenmystik begeistert und von Seelenwanderung überzeugt (ähnlich der Reinkarnationslehren Buddhas). Daher lehnte Pythagoras Fleischkonsum strikt ab, weil er sich mit der Idee nicht anfreunden konnten, unter Umständen den eigenen Vater oder die Mutter zu verspeisen, wenn er ein Tier verspeiste, in dessen Leib die Seele eines Elternteils reinkarniert sein könnte.
von Robert Bock