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Sonntag, 17. Dezember 2017

Never-Ever-Paleo: Cassava (Maniok)

Dieser Tage erst habe ich Euch meinen Standpunkt zu den beliebten "Nussmehlnachbauten" dargelegt. Heute sehe ich leider erneut Anlaß, Wasser in den Wein zu kippen, denn was dem einen seine Nussmehlnachbauten, sind dem anderen seine "Cassava/Maniok-Surrogate".

Schön langsam nimmt die "Nachbaueritis" in der Paleo-Welt groteske Züge an. Obwohl ein jeder, der sich für Paleo interessiert, versteht und akzeptiert, dass der Konsum von Getreiden und Hülsenfrüchten aufgrund ihres hohen Gehaltes an Antinutrients keine gute Idee ist und man auch den Nachschattengewächsen zumindest mit Respekt und Zurückhaltung begegnet, will sich eine zunehmende Zahl von Spezialistinnen und Spezialisten nicht damit abfinden, dass es besser ist, Brot, Pizza, Kuchen, Nudeln, Müsli und dergleichen Speisen des Neolitikums und Industrialisierungszeitalters schlicht und einfach aus dem Bewußtsein zu entfernen. Nein - statt dessen wird mit allerlei Klimmzügen mit Ersatzprodukten ernährungstechnischer Schindluder getrieben, die von cleveren Geschäftemachern mittlerweile als angeblich gesunde Alternativen und als paleokonform angepriesen und vermarktet werden.

Neben diversen Nussmehlen spielt hier zunehmend Cassava (syn. Kassave, Maniok, Mandioka, Yuca) eine Rolle - eine ursprünglich in Südamerika beheimatete, stärkehaltige und proteinarme Wurzelknolle aus der Familie der Wolfsmilchgewächse, die heute weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut wird und in diesen Regionen zu den Säulen der Ernährung der vor allem armen Bevölkerung und des Viehs zählt.

Warum lehne ich Cassava (und alles was daraus gemacht wird) im Rahmen einer korrekt verstandenen Paleo-Ernährung rundweg ab? Das will ich Euch gerne darlegen...
von Robert Bock

Dienstag, 31. Mai 2016

Petersilie bringt den Mann aufs Pferd...

...und die Frau unter die Erd.

So lautet eine alte Volksweisheit, wenn man - so eine skurrile Institution kann es im Grunde nur in Wien geben - dem Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch und seiner Monographie zur Petersilie Glauben schenken darf.

Die Petersilie ist für mich ein schönes Beispiel für ein ganz grundsätzliches Problem mit pflanzlicher Nahrung, nämlich dass die Dosis das Gift macht.

Makro- und Mikronährstoffe, Phytochemika wie Antinutrients, Toxine, sekundäre Pflanzenstoffe - Pflanzen sind, mehr oder weniger stark ausgeprägt, alle Lieferanten unserer Gesundheit zuträglicher, aber auch abträglicher Substanzen. Manchmal ist es auch ein und die selbe Substanz, die je nach Dosis heilen oder töten kann.
von Robert Bock

Mittwoch, 16. März 2016

Never-Ever-Paleo: "Nussmehlnachbauten"

Bild:pixabay
Der Verzicht auf Getreideprodukten ist ein wesentliches Element einer Emulation einer an paläolithischen Vorbildern orientierten Ernährung im 21. Jahrhundert. Längst existiert ein Fundus an seriös gemachten lebensmittelchemischen und medizinischen Studien, die den negativen Einfluß von Bestandteilen des vollen Korns auf die Gesundheit des Menschen belegen. Ob es nun das Getreideprotein Gluten ist, Lektine wie z.B. Wheat Germ-Agglutinin, ob es Phytinsäure oder Exorphine mit opioidähnlicher Wirkung, der hohe Gehalt an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren im Keimling und die ausgesprochen schlechte Balance zwischen den mehrfach ungesättigten Fetten - auf all diese Dinge will ich gar nicht näher eingehen.

Was vielen Umsteigern auf eine Paleo- oder auch LCHF-Ernährung schwerfällt, ist erfahrungsgemäß der Verzicht auf gewohnte, liebgewonnene Speisen wie Nudeln, Brot und andere süße und salzige Backwaren. Die anfangs langen Gesichter hellen sich allerdings regelmäßig auf, wenn die Betroffenen auf "Nussmehlnachbauten" aufmerksam werden: "Den Mächten des Schicksals sei dank - ich kann weiterfuttern wie immer, ich kann statt Getreidemehlen Nussmehle verwenden. Die sind paleokonform, heißt es und alles in allem viel gesünder, weil sie all das giftige Zeug nicht enthalten, mit dem mich meine Bäckerei bislang schleichend vergiftet hat".

Sorry, wenn ich wieder mal Wasser in den Wein gießen muß, Leute: "Nussmehlnachbauten" sind mitnichten unproblematisch! Sie sind, wenn auch im Detail auf andere Weise, aber dennoch ein Gesundheitsrisiko, und haben deswegen in einer richtig verstandenen Paleo-Ernährung als Grundnahrungsmittel nichts verloren! Warum? Ich werde es Euch gerne begründen...
von Robert Bock

Mittwoch, 22. Juli 2015

Phytinsäure - Selbstsabotage trotz Paleo?

Bild: pixabay
Nach wie vor wird uns von offizieller Seite her das hohe Lied auf die "Vollwerternährung" gesungen. Vollkorngetreide und alles, was daraus gemacht wird, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Wenn es nach den Vegetariern ginge, wäre es das Beste für uns Menschen, die Tiere und das Klima, wir würden möglichst ausschließlich pflanzliche Nahrung zu uns nehmen. Warum das, was für das Tier schlecht ist, nämlich dass wir es essen, für die Pflanze gut sein soll, lasse ich dahingestellt. Veganerlogik.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (D.G.E.) will einfach nicht müde werden zu betonen, wie wichtig, ja unverzichtbar, eine vollwertige, vollkornbasierte Ernährung doch sei. Wer sich nicht nach ihrem Ideal ernähre, laufe Gefahr sich frühzeitig ins Grab zu essen. So zumindest der Eindruck, der hängenbleibt.

Sie sollten es besser wissen, die Guru's der Vollwertlehre und des Vegetarismus. Im Grunde wissen sie wahrscheinlich ziemlich genau, dass sie Mist erzählen, denn seit Jahr und Tag wenden Bäcker, Köche und Hausfrauen weltweit teils tausende von Jahren alte, tradierte und perfektionierte Techniken an, um den Grad an Gesundheitsschädigung, den der Konsum bestimmter Nahrungsmittel potenziell hervorrufen kann, zu reduzieren. Vor allem Rohköstler sind in dieser Hinsicht findig. Sie wissen genau, dass sie ihn nicht bekommt. Wer bekommt ihnen oder uns nicht, höre ich Euch fragen? Die Phytinsäure!
von Robert Bock

Dienstag, 30. Juni 2015

Never-Ever Paleo: Cashews


Foto: pixabay
Ein weiterer Fall für die Paleo-Polizei: Die in oberflächlich informierten Paleo-Kreisen allseits beliebten Cashew-Kerne.

Oh, no! Er schon wieder - warum denn die auch noch, wo ich die doch so gerne esse?!?Was soll man denn da noch knabbern?!?

Was habe ich an Cashews als angeblich paleokonformes Nahrungsmittel auszusetzen? Vieles!

Es beginnt mit der Herkunft der Kerne der Frucht des Kaschubaumes, des Kaschuapfels, von dem die "Nüsse" stammen: Es waren die Portugiesen, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 den Baum und seine Früchte in Brasilien auftaten und sie von dort im 15. und 16. Jahrhundert nach Indien und Afrika brachten.

Da der Homo sapiens - und mit ihm sein Stoffwechsel - nun einmal in Afrika evolvierte, kam er erst sehr, sehr spät in Kontakt mit den Samen dieser Pflanze, die in seiner ursprünglichen Heimat erst vor rund 400 Jahren heimisch wurde. Das alleine muß aber noch kein K.O.Kriterium sein, denn dieses Manko betrifft auch andere Pflanzen, die man im Rahmen einer emulierten Paleo-Ernährung des 21. Jahrhunderts als konform mit dem Konzept einstufen kann (z.B. Kokosnuss, Avocado).
von Robert Bock

Montag, 11. Mai 2015

Never-Ever Paleo: Chia-Samen

Foto: Magister mathematicae
Was sind wir Menschen doch erfinderisch, wenn es darum geht, alte Gewohnheiten abzuschütteln, aber trotzdem so weiter zu machen, wie bisher. Paleo-Anhänger zählen diesbezüglich zu den Weltmeistern: geht es darum weiterhin Müsli, Brot, Kuchen, Pfannkuchen und andere Backwaren konsumieren zu dürfen, wird flugs alls was in die Kategorie Gräsersamen ("Getreide") fällt, durch sog. Pseudo-Getreide oder Nicht-Getreide ersetzt, die angeblich "supergesund" und reich an Mikronährstoffen seien. Reingefallen, Freunde: Das machen euch diejenigen weiß, die unter Steinzeit-Flagge segelnd gute Geschäfte mit überteuertem, lagerfähigem Junkfood wie Chia-Samen machen wollen und lotsen euch möglicherweise vom Regen in die Traufe ...
von Robert Bock